Ausflug der HFL nach Thüringen und ins Vogtland

Reisebericht eines Teilnehmers

Vom 14. bis zum 17. Mai 2015 unternahmen 12 Harmonika-Freunde eine Fahrt nach Thüringen. Erstes Ziel des ersten Tages war die geschichtsträchtige Wartburg.

Um rechtzeitig vor dem großen Touristenstrom dort zu sein, sollte es schon um 5:30 Uhr losgehen. Naja, es wurde dann doch kurz vor 6, bis sich der Kleinbus und zwei Privat-PKW in Bewegung setzten. Aber die Gruppe war, wie von Manfred und Conny Heger geplant, schon vor 9 Uhr an der Wartburg. Wer die Wartburg bisher nur mit Luther und der Geschichte der Reformation verband, konnte bei einer ausgiebigen Führung sein Wissen erweitern. Dann ging es weiter in das naheliegende Eisenach. Der Besuch im Auto Museum im ehemaligen „Automotorenwerk Eisenach“ (AWE) zeigte viele schöne Oldtimer, u.a. der Marke „Wartburg“. Der malerische Stadtkern von Eisenach präsentierte sich bei schönstem Wetter und der Besuch im Bach Museum wurde unerwartet gekrönt durch ein Vorspiel auf historischen Tasteninstrumenten, die z.T. vielleicht sogar von Johann Sebastian persönlich bespielt worden waren. Nach zwei weiteren Stunden Fahrt wurde das „Basislager“, das Hotel „Haus am Wald“ in Greiz erreicht. Zwei mit den Harmonika- Freunden Linkenheim-Hochstetten befreundete Einwohner von Greiz hatten die Fahrt nach Thüringen vor Jahren angeregt und dieses Hotel empfohlen. Da das „Haus am Wald“ keine warme Küche bietet, hatten die Freunde Gelegenheit, die Besucher vom Rhein mit einem Grillabend zu verwöhnen. Man lernte sich schnell kennen und erfuhr viel Wissenswertes über Land und Leute.

Am zweiten Tag ging es mit den Fahrzeugen über Land zum Schloss Burgk, dem Stammschloss der Reußen. Wieder war es wunderbares Wetter und der farbliche Gesamteindruck bei der Fahrt durch das schöne, hügelige Thüringen war Gelb. Gelb, soweit das Auge reichte: Der Raps war in voller Blüte und die Felder sehr viel größer, als man das z.B. in Baden-Württemberg gewohnt ist. Schloss Burgk ist eine perfekt erhaltene mittelalterliche Wehranlage, thronend auf einem trutzigen Hügel über der Saale. Dann ging es weiter nach Saalburg, wo sich die Gruppe zu einer Rundfahrt auf der Bleiloch-Talsperre einschiffte. Der Name „Bleiloch“ deutet auf den früheren Abbau bleihaltiger Erze hin. Nach der Rückfahrt gab es eine Stadtführung durch das hübsche, an der weißen Elster gelegene 21.000 Einwohner Städtchen Greiz. Der Tag wurde beschlossen mit einer Verkostung von thüringischen Wurstspezialitäten im Gasthaus zur Eiche nach dem Motto: „Futtern wie bei Muttern“.

Der dritte Tag führte die Gruppe in Richtung Erzgebirge zunächst nach Zwota in das Harmonika Museum. Zwota war ein Zentrum für die Entwicklung und Herstellung von Hamonikainstrumenten aller Art und beherbergt auch heute noch drei Produktionsstätten. Die Führerin war sehr kundig über die Geschichte und die Technik des Harmonikabaus und forderte am Ende die Harmonikafreunde auf, doch selbst in die Tasten zu greifen. Manfred und Monika kamen der Aufforderung auch nach und erfreuten die Gruppe mit ihrem Spiel. Das nächste Ziel war die Weltcup Skisprungschanze „Vogtland Arena“ in Klingenthal, die mit Hilfe einer Kleinbahn und Aufzug besichtigt werden konnte. Weiter ging es zum nahegelegenen Ort Morgenröthe.Rautenkranz, dem Geburtsort des ersten deutschen Kosmonauten Siegmund Jähn. Zur Ehre des berühmten Sohnes der Stadt wurde dort ein Raumfahrtmuseum eingerichtet, in dem viele sehr interessante Exponate zusammengetragen sind. Einige Teilnehmer ließen sich den Film „Ein Tag in der ISS“ nicht entgehen. Den Abschluss des dritten Tages bildete ein Besuch der Eisenbahnbrücke über das Göltzschtal, der größten Ziegelbrücke der Welt, bestehend aus mehr als 26 Mio. Ziegelsteinen.

Am vierten und letzten Tag, der somit auch schon der Rückreisetag war, machte die Gruppe in Bamberg halt und genoss, wieder bei wunderbarem Wetter, eine zweistündige, sehr profunde Stadtführung durch das in den Kriegen so gut wie unversehrt gebliebene historische Bamberg. Für einen Teil der Gruppe war die Mittagspause im „Schlenkerla“, in dem ausschließlich das hausgebraute Rauchbier ausgeschenkt wird, eine neue Erfahrung.

Gegen 19 Uhr erreichte die Gruppe wieder die Heimat, etwas erschöpft wegen der langen Fahrt, aber um viele Erlebnisse und Begegnungen bereichert. Herzlichen Dank an die Organisatoren Manfred und Conny Heger sowie die Freunde in Greiz Heinz-Dieter und Christian, die sich sichtlich über den Besuch freuten.

 
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